Wie wir unsere Ladezeit von durchschnittlich 4 Sekunden auf unter 1 Sekunde gebracht haben. Lies hier ganz genau, was wir getan haben, wie es sich auf den Pagespeed und die Ladegeschwindigkeit ausgewirkt hat und wie auch du WordPress wirklich schneller machen kannst.
Warum Ladezeit wichtig ist
Wenn deine Seite länger zum Laden braucht als 3 Sekunden, verlieren 57% der Besucher bereits die Geduld und brechen den Ladevorgang ab. 80% dieser Besucher kommen nie wieder. (Quelle)
Diese Zahlen verdeutlichen, welche Auswirkung die Ladezeit deiner Seite auf deine Umsätze haben kann. Egal wie gut deine Inhalte sind, wenn es dir nicht gelingt sie in 3 Sekunden auf den Schirm des Besuchers zu zaubern, hast du bereits verloren.
Wir sprechen aus Erfahrung, denn wir haben durch zu wenig Fokus auf den Pagespeed, durch schlechtes Hosting, durch nicht optimierte Bilder, durch falsche Caching Plugins und die daraus entstandene enorme Ladezeit eine ganze Menge Geld verloren.
Wieso uns das so teuer kam, was wir alles optimiert haben, welche Tools wir verwendet haben und wie sich das exakt ausgewirkt hat, liest du in diesem Artikel.
WordPress schneller machen
Dieser Leitfaden ist auf WordPresswebsites ausgelegt. Die Prinzipien sind natürlich durchaus auf jede Website unabhängig des dahinterliegenden Systems anwendbar. Die verwendeten Tools und vorgeschlagenen Plugins sind aber gezielt WordPressplugins. Ähnliche Plugins gibt es aber auch für unterschiedliche Systeme.
Ein missglückter Launch als notwendiger Tritt in den Hintern.
Wir haben uns nie intensiv mit der Ladezeit, oder dem Pagespeed Ranking unserer Seite auseinander gesetzt, bis bei einem unserer Product Launches die Seite völlig zusammen gebrochen ist. Wir verschickten ein Mail an unsere E-Mailliste mit dem Hinweis auf das neue Produkt. Wir hatten große Erwartungen in diesen Launch. Das Produkt war getestet, hatte super Bewertungen und Rezensionen, war preislich fair. Alles Gut. Wir haben das Mail sogar in Batches verschickt, damit nicht alle gleichzeitig auf die Seite gehen. Maximal befanden sich 25 Personen gleichzeitig auf der Website. Aber das war bereits zuviel. Die Seite war speedtechnisch schlecht gestaltet (dazu gleich mehr) und der Host miserabel. Fast eine Minute Ladezeit unter Last!

Glaub mir, wenn deine Seite 52 Sekunden zum Laden braucht, hauen auch die geduldigsten User wieder ab. Weißt du wie lange 52 Sekunden sind, wenn du auf eine Website wartest? Wir haben damals wirklich viel Geld und vor allem Vertrauen verloren. Es hat eine Weile gedauert bis sich die Reaktionsrate unserer Email-Liste danach wieder eingependelt hat.
Im Nachhinein gesehen, war es aber der passende Tritt in den Hintern zum richtigen Zeitpunkt.
Wie sind wir also vorgegangen?
Wir haben unsere Seite mit verschiedenen Tools analysiert, um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir haben die Bilder auf der Seite optimiert. Wir haben ein Caching Plugin verwendet und dieses RICHTIG konfiguriert. Wir haben GZIP zur Komprimierung verwendet. Wir haben ein Plugin zur Zusammenfassung von CSS und anderen Skripten installiert und letztendlich haben wir den Host gewechselt und die komplette Seite auf einen anderen Server migriert.
1.) Website Speed Test
Wenn du wissen willst, wie schnell deine Seite aktuell läuft, können wir dir die folgenden zwei Tools empfehlen:
Tools Website Speed Test
Pingdom
GT Metrix
Diese Tools sind deshalb so gut, weil sie einerseits deine Seite anaylsieren und genau auflisten welche Schwächen sie hat, aber auf der anderen Seite auch die tatsächliche Ladezeit anzeigen! Die meisten verwenden Google Page Speed Insights zum Testen ihrer Seite. Das ist auch schön und gut, aber dieses Tool zeigt dir nur an, was es zu optimieren gibt. Es erstellt eine Bewertung deiner Seite und gibt deiner Seite eine Note. Lustigerweise ist das, was Page Speed Insights aber eben genau nicht macht, dir zu sagen wie schnell deine Seite wirklich lädt! Wir haben lieber eine schei... Page Speed Bewertung und dafür eine rasante Ladezeit als umgekehrt.
Also verlier bei der Optimierung nie die Ladezeit aus den Augen. Das Page Speed Ranking ist hilfreich aber dein wirkliches Ziel heißt Ladezeit runter!
Unsere Analyse ergab Zeiten, die verrückterweise unglaublich schwankten. Zwischen 2 Sekunden und 14 Sekunden ging das hin und her, je nach Uhrzeit, Seite und Last am Server. Im Schnitt hatten wir eine Ladezeit von ca. 4 Sekunden.
2.) Bilder optimieren
Wenn du dich bisher nie um die Größe, oder das Format deiner Bilder gekümmert hast, wirst du im Test in Schritt 1 von den Tools nun höflich darauf hingewiesen die Bilder optimal zu skalieren und zu komprimieren.
Das kann ziemlich zu Arbeit ausarten. Hier unsere Tipps, wie das am schnellsten und effizientesten klappt.
2.1) Das richtige Bildformat für Webseiten
Im großen und Ganzen gibt es zwei wesentliche Formate für Bilder im Web. JPEG und PNG (Das WEBP Format ist auf dem Vormarsch wird aber von vielen Browsern noch nicht voll unterstützt). Das richtige Format für das richtige Bild zu verwenden ist entscheidend, weil die Formate unterschiedliche Stärken haben. Die richtige Formatauswahl hilft später beim Komprimieren, weil das Bild im richtigen Format wesentlich stärker und weiter komprimiert werden kann, bevor es hässlich wird. Und das wirkt sich wiederum positiv auf deinen Website Speed aus.
TIPP Bilderformat
Grundsätzliche Regel:
JPEG für Bilder. PNG für Grafiken, Piktogramme, Logos und Bilder mit Text.
PNG hat seine Stärken bei Grafiken mit scharfen Kanten, klaren Farbabtrennungen und Text. JPEG bei Bildern mit vielen Kontrasten und sanften Farbübergängen. Im unteren Beispiel sieht man den Unterschied zwischen JPEG und PNG bei einem Bild mit klaren Abtrennungen, also ideal für PNG. Beide Bilder haben 5 KB und man sieht deutlich wie beim zweiten Bild die Ränder bereits verschwimmen.

PNG mit 5 KB

JPEG mit 5 KB
2.2) Bilder auf die richtige Größe skalieren
Ebenso wichtig, wie das richtige Format, ist die richtige Größe des Bildes. Es hat keinen Sinn ein Bild das nur als Thumbnail angezeigt wird in 1.920px bereitzustellen.
Tool Bildergröße
Image Analysis
Dieses Tool untersucht sämtliche Bilder deiner Website und liefert dir die jeweils optimale Größe und mögliche Einsparungen. Kleinere Bilder führen zu einem höheren Pagespeed.
2.3) Bilder komprimieren
Es ist unfassbar, was eine gutes Komprimierungstool an Ladezeit deiner Website einsparen kann. Gute Tools komprimieren Bilder so, dass das Auge keinen Unterschied erkennt. Die folgenden Tools können wir dazu empfehlen.
Tools Bilder komprimieren
Kraken
Das mit Abstand beste Komprimierungstool, das wir kennen. Wird nicht zufällig von vielen bekannten Technologiefrimen verwendet. Kostet allerdings.
TinyPNG
Qualitativ weit unterhalb von Kraken aber kostenfrei und für die meisten Zwecke völlig ausreichend.
3.) Das richtige Caching Plugin
Ein gutes Caching Plugin kann für deine Pagespeed wahre Wunder bewirken und nahezu in jedem Fall eine Verbesserung ermöglichen. Ein Caching Plugin stellt häufig benötigte Dateien in einem Cache bereit und führt so zu schnelleren Ladezeiten. Wir haben unterschiedliche WordPress Caching Plugins getestet und haben mit W3 Total Cache die besten Ergebnisse erzielt.
Tool Caching Plugin WordPress
W3 Total Cache
https://de.wordpress.org/plugins/w3-total-cache/
Wenn du das Tool verwendest, lies dir genau die Anleitung dazu durch. Das Tool muss richtig konfiguriert sein, damit es wirklich was bringt. Zur Not wende dich an den W3-Support oder schreib uns eine Mail.
4.) GZIP
GZIP komprimiert unterschiedliche Teile deiner Seite und stellt diese wiederum bereit, um schneller abgerufen werden zu können. Das reduziert die Ladezeit deiner Website weiter. In W3 Total Cache kannst du GZIP ganz einfach per Checkbox aktivieren.
4.) Code verkleinern
So wie du Bilder komprimieren und verkleinern kannst, geht das auch mit Styles und Skripten innerhalb deines Websitecodes.
Tool Code verkleinern
Autoptimize
https://de.wordpress.org/plugins/autoptimize/
Vorsicht: Manche WordPressthemes bieten von Haus aus minified CSS an. Wenn diese weiter vereinfacht werden, kann das Styling deiner Seite "brechen". Also detailliert einlesen, oder um Hilfe fragen.
5.) Hosting
Wenn du alles oben beschriebene optimiert hast, kann es immer noch sein, dass deine Seite langsam lädt. Das liegt dann aller Wahrscheinlichkeit nach an deinem Host.
Ohne Scherz, das hat mir mal ein Mitarbeiter eines sehr günstigen Hosts am Telefon gesagt:
Günstige Provider wie wir, die 2 Euro im Monat kosten, verwenden veraltete Hardware, die sie mit Kundenwebsites vollpacken. Anders ginge sich der Preis nicht aus.
Toll oder? Wir haben auch auf einen dieser supergünstigen Provider vertraut, bis wir uns die Analyse, der in Schritt 1 genannten Tools, genauer angesehen haben. Da hatte beispielsweise ein Logo mit 8 KB eine Downloadzeit von 60 Millisekunden aber unter Last eine Wartezeit von 5 Sekunden! Das heißt für einen Download von 60 Millisekunden musste sich der Browser quasi 5 Sekunden lang anstellen. Teilweise hatten wir eine Response Time, also die Zeit die der Hostserver braucht um überhaupt mal aufzuwachen von fast 2 Sekunden. Das heißt 2 Sekunden verstreichen schon mal ohne das überhaupt etwas passiert.
Und das größte Problem bei diesen Billiganbietern ist, dass unter Last, also wenn mehrere Besucher gleichzeitig Requests an die Seite schicken, die Ladezeit für alle Besucher völlig einbricht. Aber gerade dann wenn viele Interesse haben, muss die Seite stabil laufen, sonst kostet das massiv Geld.
Tool Last simulieren
Load Impact
Dieses Tool ist sehr hilfreich, um deine Seite unter Last zu testen. Es simuliert 25 gleichzeitige Besucher auf deiner Seite und liefert dir den Verlauf der Ladezeit.
FAZIT
Es ist mit den richtigen Tools und einer guten Analyse durchaus möglich die Ladezeit von WordPress schneller zu machen. Für wirklich gravierende Verbesserungen, ist es aber ratsam sich professionelle Hilfe zu holen.

Unsere Seite lädt nun in der Regel innerhalb einer Sekunde, meist sogar darunter. Und wir spüren dadurch einen deutlichen Anstieg im Umsatz und in Anfragen aller Art.
Unser Tipp
Analysiere deine Seite und sieh dir an, was die oben genannten Tools vorschlagen. Wenn du das Gefühl hast, das umsetzen zu können, dann leg los.
Wir sehen uns deine Seite auch gerne kostenlos an, zeigen dir die Verbesserungspotenziale auf und setzen diese, wenn du willst gemeinsam um. Einfach hier anfragen.
Wir wünschen dir viel Erfolg und Freude mit deinem Business!