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Gründerlügen

7 Lügen, die dich davon abhalten dein eigenes Ding zu machen.

Im deutschsprachigen Raum sind die Köpfe leider voll mit Lügen über die Selbständigkeit. Diese Lügen halten viele davon ab den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und verhindern das Entstehen toller Produkte und Services. Dieser Artikel beschreibt die, meiner Meinung nach, 7 häufigsten Lügen über die Selbständigkeit. Es sind jene 7, die mir in meiner Arbeit als Gründerberater in der Zusammenarbeit mit Gründern am häufigsten begegnen.

Lüge 1: Man muss zum Unternehmer geboren sein.

QUATSCH!

Unternehmer haben nichts Besonderes oder Mystisches an sich. Auch nicht gehypte Gründerstars wie Steve Jobs. Erfolgreiche Gründer sind keine Genies oder tragen ein spezielles Gründergen in sich. Die Wissenschaft forscht seit Jahrzehnten danach. Vergebens, denn es gibt keine Besonderheit.

„Alles um dich herum wurde von Menschen gemacht, die keinen Deut klüger waren als du.“

Steve Jobs

Erfolgreiche Unternehmer hatten eine Idee und haben solange daran gefeilt bis sie rund war. Punkt. Das ist alles.

Du musst nicht zum Unternehmer geboren sein. Absolut jeder kann Unternehmer sein und noch nie zuvor war es so einfach ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen, wie heute. Denn es ist heutzutage möglich ein Unternehmen völlig auf Basis einer Idee zu gründen. Ohne Kapitalgeber, ohne Patente, ohne Risiko. Dein Kopf, Ausdauer und die richtigen Methoden und Tools sind alles was du brauchst.

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Lüge 2: Man muss ein Gründertyp sein.

QUATSCH!

Wenn man heutzutage ein Gründerseminar besucht, wird einem manchmal Angst und Bange. Da werden Powerpointgrafiken an die Wand projiziert, die seitenweise Charaktereigenschaften auflisten, die ein Gründer zwingend haben müsse.

Er müsse visionär, extrovertiert, zahlenaffin, aufgeweckt, generalistisch, vernetzt, organisiert, offen, charismatisch, kommunikativ und vieles mehr sein.

Dann folgt eine Folie, die die Frage stellt:

„Sind Sie denn so ein Gründertyp?“

Dann folgen weitere Listen. Diesmal mit Themengebieten, auf denen ein Unternehmer bewandert sein müsse. Er benötige Kenntnisse in Vertrieb, Marketing, Einkauf, Logistik, Betriebswirtschaft, Steuer- und Arbeitsrecht, Controlling, Mitarbeiterführung und vielem mehr. Ein absoluter Alleskönner müsse er also sein. Ein Allrounder sondergleichen.

Man bekommt das Gefühl vermittelt, dass es nicht nur riskant sei sich selbstständig zu machen, sondern schon geradezu lebensgefährlich, wenn man nicht dieses besondere Gründergen in sich trägt.

Doch dieses Gen gibt es nicht. Du musst kein extrovertierter Tausendsassa sein, um dich heutzutage selbständig zu machen. Die institutionelle Gründerberatung basiert teilweise noch auf sehr klassichen Unternehmensmodellen. Mit modernen Methoden und Tools und unter Verwendung der weltweiten Vernetzung ist es möglich ein rentables Unternehmen vom Schreibtsich aus zu gründen. Theoretisch sogar ohne das Haus zu verlassen.

Meiner Erfahrung nach sind erfolgreiche Selbständige weder cleverer, vernetzter, extrovertierter, organisierter oder extrovertierter als der Durchschnitt.

Die einzigen Eigenschaften, die du wirklich haben musst sind Ausdauer und Hingabe!

Erfolgreiche Gründer passen sich den Begebenheiten an und arbeiten solange am Produkt oder Service weiter bis es eben läuft. Sie denken unternehmerisch. Sie werfen jegliche Schwarzmalerei über Bord und nehmen Rückschläge nicht als Anstoß um aufzugeben, sondern als Anstoß besser zu werden. Sie nehmen Rückmeldungen vom Markt ernst und optimieren Sortiment, Marktauftritt und Kundengewinnung so lange wie es eben nötig ist.

J.K. Rowlings Buch "Harry Potter und der Stein der Weisen" wurde 12-mal abgelehnt. Stell dir vor sie hätte nach dem 10.Mal aufgegeben...

Erfolgreiche Gründer haben die Ausdauer weiterzumachen!

Wenn du liebst was du tust, hast du übrigens erheblich mehr Ausdauer zur Verfügung.

Lüge 3: Es braucht eine bahnbrechend neue Idee.

QUATSCH!

Womöglich wartest du auf eine Eingebung, die dir eine absolut bahnbrechende Idee bringt? Eine Idee, die so unglaublich clever ist, dass du überhaupt nichts falsch machen kannst und damit ohne wirklichen Aufwand Millionär wirst? Es mag solche Ideen geben, auch wenn mir noch keine begegnet sind.

Was es aber tatsächlich gibt, ist eine für dich stimmige Idee. Und eine stimmige Idee ist der erste Schritt zu einer runden und gewinnbringenden Idee. Eine stimmige Idee ist eine Idee, die du verkörpern kannst. Sie ist natürlich gewachsen, und nicht konstruiert. Es ist eine Idee, die sich um dich und deine Interessen dreht.

Dort wo sich deine Interessen und Talente mit den Bedürfnissen der Welt kreuzen, dort entstehen die besten Ideen. Ob sie bahnbrechend neu ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle.

Wenn du deine Idee googelst und merkst, dass es dies in ähnlicher Form schon gibt, sieh es doch positiv. Ein Markt mit Konkurrenz zeigt, dass es ein lukrativer Markt ist.

Nicht der Erste zu sein, kann viele Vorteile haben.

Du kannst auf die Erfahrung anderer aufbauen und dir so Fehler ersparen. Du musst die Kunden nicht mehr vom grundlegenden Konzept überzeugen. Du kannst dir die für dich perfekte Nische aussuchen, die die Konkurrenz noch nicht abdeckt,...

Viele heute erfolgreiche Unternehmen waren Follower und nicht die Pioniere.

Microsoft hat im Jahr 2000, zehn Jahre vor Apple, ein Tablet auf den Markt gebracht. Kennst du dieses Tablet? Eben.

Google war nur die 11. Suchmaschine am Markt. Heute spricht keiner mehr von Gopher oder Altavista.

Du musst das Rad nicht neu erfinden. Du musst es nur erfolgreich drehen. Und am besten dreht sich das Rad, wenn es sich um deine Interessen dreht.

Lüge 4: Selbstständig = Selbst & Ständig.

QUATSCH!

Auch wenn du selbständig bist, zwingt dich keiner dazu alles selbst zu machen oder ständig zu arbeiten.

Du kannst nahezu jede Aufgabe, die dir nicht liegt, fremd vergeben. Du musst keineswegs alles selbst machen.

Du kannst auf Portalen wie GetFriday oder Strandschicht nahezu jede Tätigkeit kostengünstig outsourcen.

Von Recherchetätigkeiten über einfache Datenerfassung und Telefonakquise bis hin zur kompletten Auftragsabwicklung hinter einem Onlineshop ist hier fast alles möglich. Du schilderst möglichst exakt deine Tätigkeit und deine Erwartungshaltung, legst ein Limit fest zum Beispiel 50 Euro und die Assistenten arbeiten los. Wenn das Limit erreicht ist, zum Beispiel nach 5h bei 10 Euro Stundensatz erhältst du das Ergebnis und kannst entscheiden wie weitergemacht wird.

Du musst auch keineswegs ständig etwas tun.

Du hast keinen Chef. Wie viele Pausen du dir gönnst, legst also nur du fest.

Und du kannst heutzutage mit den richtigen Tools nahezu deine gesamte Kundenreise, also vom ersten Kundenkontakt bis zum Kauf automatisieren. Du kannst mit Buffer deine Social Medai Beiträge vorbereiten und automatisiert posten lassen. Mit MailChimp kannst du automatisierte Emailsequenzen erstellen, die deinen Interessenten dein Produkt schmackhaft machen und so weiter.

Das Einzige was du wirklich selbst und ständig machen musst, ist die Verantwortung zu tragen.

Lüge 5: Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt.

QUATSCH!

Vielleicht wartest du noch auf den perfekten Moment? Hast du einen Plan im Kopf, aber bevor nicht alles perfekt ist, willst du nicht starten?

Es gibt unzählige Bücher, die erklären, was alles gemacht sein muss, bevor du beginnen kannst. Das klingt meistens so:

Die Geschäftsidee muss solide abgesichert sein. Du brauchst einen todsicheren Business Plan, eine unbegrenzte Zielgruppe, Vorab-Zusagen zukünftiger Stammkunden, eine Absicherung für den Worst-Case, eine Absicherung der Absicherrung für den Worst-Case, einen bedingungslosen Sponsor, einen Befürworter mit Signalwirkung aus der Branche und so weiter.

Das klingt ja fast so, als würde etwas Neues nur dann funktionieren, wenn alle Eventualitäten im Vorhinein abgesichert sind, oder?

Das klingt als würde das Gericht nur schmecken, wenn streng dem Rezept gefolgt wird und strikt alle Zutaten verwendet werden. Die wohl wichtigste Zutat wird aber in den meisten Rezepten leider nicht angeführt.

Die wichtigste Zutat, um etwas Neues zu versuchen, ist immer Mut.

Der perfekte Moment wird nie kommen. Du hast zwei Möglichkeiten:

Entweder du wartest auf den perfekten Moment, oder du machst den jetzigen Moment perfekt. Bereite dich solide vor, berücksichtige saisonale Begebenheiten wie Urlaubszeiten und dann tu was du kannst, mit dem was du hast, da wo du gerade bist.

Lüge 6: Man braucht einen Plan B.

QUATSCH!

Plan A ist das, was du wirklich willst, aber du hast Angst, dass es schiefgehen könnte? Du willst dich, bevor du mit Plan A überhaupt begonnen hast, schon darauf vorbereiten, was du tun wirst, wenn Plan A schiefgeht? Lenkst du dadurch nicht von Beginn an bewusst einen großen Teil deiner Aufmerksamkeit auf deinen Misserfolg?

Wie klingt folgende Vorgehensweise für dich:

Du investierst die Zeit, die du in Plan B investiert hättest, stattdessen in die Verbesserung von Plan A.

Ein guter Zimmermann misst zweimal und schneidet einmal.

Die Devise eines guten Zimmermannes lautet: Zweimal messen, einmal schneiden. Er bereitet sich solide vor und macht es dann einmal richtig. Er überlegt aber nicht vorher, was er denn machen würde, wenn er sich vermessen hätte.

Messe also zweimal. Verbessere Plan A. Überleg dir, welche Faktoren hauptverantwortlich dafür sind, dass Plan A gelingt. Kannst du selbst diese Faktoren maßgebend beeinflussen? Wenn ja, dann liegt es nur an dir, ob Plan A erfolgreich ist oder nicht. Wenn nein, dann ist dein Plan A nicht gut und daran wird ein Plan B nichts ändern.

Also: Überleg dir einen Plan A, dessen Erfolg du maßgebend beeinflussen kannst und verschwende keine Zeit auf Plan B. Wenn du selbst es in der Hand hast, ist alles Weitere eine Frage der Ausdauer.

Wenn du keinen Plan B hast, musst du Plan A zu Ende bringen.

Lüge 7: Man braucht Startkapital.

QUATSCH!

Eine runde Idee ist skalierbar. Das heißt, du kannst erstmal klein anfangen. Du musst nicht sofort ein Imperium aufbauen. Einige der größten Unternehmen entstanden als Nebenerwerb in der Garage. Gib deiner Idee die notwendige Zeit zu wachsen. Nutze das dir zur Verfügung stehende Kapital und mach das Beste daraus. Die Zeiten stehen günstig für gute Ideen.

„Die neuen Champions sind die Ideengeber ohne Kapital. Die Verlierer werden die Kapitalisten ohne Ideen sein.“

Jonas Ridderstrale und Kjell Nordström

Starte klein. Klein heißt nicht, dass du nichts verdienen wirst. Du kannst klein starten und von Beginn an hoch rentabel sein. Klein heißt das Risiko im Rahmen zu halten. Wenn es in kleinem Rahmen läuft, kannst du ja beginnen Kapital zu lukrieren, um zu wachsen. Es gibt heutzutage unzählige Möglichkeiten an Geld zu kommen. Es gibt eigene Startup-Hilfen, Crowdfunding, Business-Angels, Unternehmerkredite, du kannst deine Oma anpumpen, dir Partner mit ins Boot holen und so weiter.

Geld an sich ist nicht das Problem, denn davon gibt es wahrlich genug. Da wirst du mir sicher zustimmen. Das eigentliche Problem ist, dass es momentan nicht in deiner Tasche ist. Du musst also jemanden finden, der genug davon in der Tasche hat und bereit ist, in deine Idee zu investieren. Du willst Unternehmer sein und dein Produkt verkaufen? Dann betrachte den Investor als deinen ersten Kunden und verkaufe ihm dein Produkt.

Eine Möglichkeit rasch und nahezu ohne Kapital in die Selbstständigkeit zu starten, ist übrigens eine Dienstleistung anzubieten. Denn dann investierst du nur deine Zeit und nicht dein Geld.

Denke unternehmerisch!

Lass dich nicht von ein paar Lügen davon abhalten das Leben zu leben, das du dir ersehnst.

Probier dich aus, fall hin, steh auf, verbessere und mach weiter.

Wirf jegliche Schwarzmalerei über Bord. Betrachte Rückschläge nicht als Anstoß um aufzugeben, sondern als Anstoß besser zu werden.

„Keep your dream alive because it might come true someday. This is the only secret code there is.“

Jack Ma.

Realisierte Projekte:

Reini Lackner


Reini Lackner ist Entrepreneur, Gründerberater und Autor. Seine Leidenschaft ist das gezielte Entwickeln von maßgeschneiderten Geschäftsideen für seine Kunden und diese dann so umzusetzen und zu skalieren, dass sie durch die Decke gehen. Er leitet ein 7-köpfiges Team aus leidenschaftlichen Profis.

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